2014/03/23

DAY 08 – Sumo Arena, Meiji Schrein, Yoyogi Park und Mini-Godzilla in Ginza

Und ein weiterer interessanter Tag neigt sich dem Ende zu … Heute habe ich wieder einiges zu sehen gekriegt: Cooles, skurriles und schönes.

Mein Tagesplan sah grundsätzlich vor, mir den Meiji Schrein sowie den direkt daneben gelegenen Yoyogi Park anzuschauen. Es war also noch ein bisschen Luft, spontanerweise weitere Sehenswürdigkeiten einzubauen. Was ich dann natürlich ganz spontan auch gemacht habe :-)

In dem Viertel, wo mein Hotel ist, steht nämlich zufälligerweise auch das Firmengebäude von BANDAI (das dürfte denke ich jedem ein Begriff sein – Spielzeug, Animation, Games, etc.). Da ich sowieso in die Richtung musste, habe ich mir das gleich mal zuerst angesehen.

Man wird sofort von einer Reihe großer Spielfiguren empfangen, die alle aus dem Hause BANDAI stammen – das war schon ziemlich cool. Wie die Zinnsoldaten stehen sie an der Straße und schauen dich mit fröhlichen Gesichtern an ^-^ Ins Gebäude kommt man leider nicht, aber der Anblick von außen ist eigentlich schon den Besuch wert.
















Einen kleinen Spaziergang von BANDAI entfernt findet sich dann die Sumo Wettkampf Halle von Tokyo, in der die allseits bekannten Sumo Kämpfe stattfinden. Leider war die Halle heute nicht geöffnet, dafür aber der Souvenir Shop. Ich bin interessehalber mal reingegangen – und habe mir dann ein paar kleine Sumoringer in Süßigkeitenform gekauft. Irgendwie fand ich die toll ;-)








Direkt neben der Sumo Halle steht das Edo Tokyo Museum, in dem die Geschichte des Landes/ der Stadt ausgiebig behandelt wird. Da das Wetter allerdings so schön war, bin ich nicht reingegangen – ist aber ganz bestimmt sehr interessant.


Ganz versteckt gibt es auch hier in der Nähe wieder einen kleinen traditionellen japanischen Garten zum erholen und in sich gehen. Ich liebe das, wenn man immer wieder durch Zufall solche kleinen Oasen in der Großstadt entdeckt. Ich fühle mich danach immer ganz entspannt :-) (hier habe ich dann auch eine kleine Kaffeepause gemacht – diesmal kein schwarzer Kaffee, sondern etwas konventionelles ;-))









Und dann ging's endlich Richtung Meiji Schrein. Hier wird dem Kaiserpaar (Kaiser Meiji und Kaiserin Shoken) gedacht, die als Oberhäupter des Landes während ihrer Regierungszeit viel für Japan getan haben. Unter anderem sind sie für die Öffnung Japans hin zur westlichen Kultur und freundschaftlichen Beziehungen zu anderen Ländern verantwortlich. Beide waren sehr fortschrittlich und haben es trotzdem geschafft, die Kultur Japans zu bewahren.

Um den Schrein herum erstreckt sich ein riesengroßer Wald, in dem man sehr schön spazieren gehen kann (um dem Kaiserpaar nach dessen Tod zu huldigen, wurden damals 100.000 Bäume gespendet, die der Grundstein für den heutigen Wald waren). Beeindruckend sind auch die jährlichen Opfergaben für das Kaiserpaar: Ziemlich viele Sake-Fässer und fast genauso viel teurer Rotwein.








Der eigentliche Schrein ist ein wunderschönes Bauwerk, das von zwei kugelförmigen, gewaltigen Bäumen eingerahmt wird. Ein toller Anblick – und obwohl sehr viele Touristen dorthin pilgern, ein Ort der Besinnung und Entspannung. Aber das liegt wohl auch im Sinne des Shintoismus, der eher darauf ausgerichtet ist in Harmonie zur Natur und anderen Lebewesen zu leben.









Nach dem Schreinbesuch bin ich dann weiter Richtung Yoyogi Park spaziert. Im Prinzip ein ganz normaler Park in dem man Picknicken und sportlichen oder allerlei anderen Aktivitäten nachgehen kann. Allerdings besticht der Park allein schon durch seine Größe und die Unmengen an Leuten, die wohl an jedem Wochenende hier herkommen um sich zu entspannen. Unter ihnen befindet sich allerlei kurioses Volk – wie z.B. die eingefleischten Rockabillies, die den ganzen Tag auf dem Park Vorplatz herumsitzen und irgendwann anfangen zu japanischem 60s Rock zu tanzen – ein absolut einmaliger Anblick ^-^ Hier kann man fast alles und jeden sehen (ich glaube auch, dass ich hier bisher die meisten ausländischen Touristen auf einem Haufen gesehen habe).









Und als wenn ich es geahnt hätte, hat sich wieder ein Japaner zu mir gesellt – dieses Mal aber kein Gaijin Hunter sondern eher jemand, den ich hier mal als „Ich-suche-mir-Freunde-auf-der-ganzen-Welt“ bezeichnen würde. Das witzige: er war selber ein Tourist (kam irgendwo aus dem Süden Japans) und offenbar einfach nur auf eine nette Konversation aus. O-kay … ich wollte mal nicht so sein und habe mich ein bisschen mit ihm unterhalten.

An sich habe ich wirklich nichts dagegen neue Leute kennenzulernen, aber ich bin nicht der Typ dafür, der sich gerne von Wildfremden einfach so von der Seite anquatschen lässt. Das mag ich eigentlich gar nicht. Aber na gut …

Als dann die Sonne langsam anfing unterzugehen, habe ich mich verabschiedet und bin wieder Richtung U-Bahn gelaufen (dabei habe ich noch ein Foto vom National Stadium gemacht, das direkt gegenüber vom Park ist).


Auf dem Weg nach Hause habe ich noch einen kurzen Abstecher nach Ginza gemacht. Wieso? Zum einen, weil ich mir diesen Stadtteil noch nicht angesehen hatte (ein sehr teures Viertel mit lauter feinen Markenläden – quasi die 5th Avenue von Tokyo) und zum anderen, weil mir zugetragen wurde, dass es dort irgendwo eine Godzilla Staute geben soll ^-^

Und tatsächlich – ich habe sie gefunden!

Ich hatte mich natürlich auf etwas mächtiges, beeindruckendes gefreut und dann … oh, so klein ist die? Hm. Ja. Äh, nett. Die Statue ist vielleicht 1 Meter hoch – mit Sockel überragt sie mich, aber wenn man Godzilla allein nimmt, ist sie echt winzig. Und irgendwie hat man ja doch immer die alten Godzilla Streifen im Kopf, die man als Kleinkind immer Nachmittags am Wochenende im Fernsehen gesehen hat. An sich ist sie ziemlich cool – keine Frage, aber ein bisschen mehr Größe hätte ihr sicher gut getan ;-)





Ich bin im Nachhinein froh, dass es schon so spät war – Ginza bei Dunkelheit sieht einfach fantastisch aus! Dadurch, dass hier lauter hochwertige Läden sind, sieht die Leuchtreklame noch mal 10 mal besser aus als sonst. Echt schön!














In einem Restaurant-Hochhaus habe ich dann auch noch einen Happen gegessen (nachdem ich den ganzen Tag nur gepicknickt und gesnackt hatte). War wieder sehr lecker, auch wenn ich dieses Mal enorme Stäbchen Probleme hatte – die Fleischstücke waren zwar dünn, aber so riesig, dass ich ganz schön zu kämpfen hatte ^-^“


Das Kurioseste war aber folgendes: Nachdem ich im 2ten Stock japanisch gegessen hatte, bin ich wieder runtergefahren und irgendwas kam mir gleich komisch vor. Aus dem Laden im Erdgeschoss schallte irgendwie vertraute Musik. Ich habe dann etwas genauer hingehört und tatsächlich: es war deutsche Schlager- bzw. Volksmusik!

Ich habe mich gleich auf die Suche nach dem Ursprung gemacht und bin dann doch tatsächlich auf ein „deutsches“ Restaurant gestoßen. Ich war völlig baff, als ich die Maßkrüge und Bratwürstchen in der Auslage gesehen habe. Wahnsinn. Ich bin noch am überlegen ob ich dort nicht einfach mal aus Jux essen sollte – die würden sich bestimmt über eine waschechte Fränkin als Gast freuen ;-) (andererseits bin ich ja nicht nach Japan gekommen um Pseudo-Deutsch zu essen, haha ^-^)




Zum Abschluss noch etwas aus der Design-Ecke: die grafische Aufbereitung der Werbung hier in Japan ist meines Erachtens ziemlich gut. So ist es auch nicht allzu verwunderlich, dass selbst einfache „Katze entlaufen“ Zettel in aufwendigem Design gestaltet sind – oder habt ihr etwa jemals einen so gut gemachten Gesucht-Zettel gesehen? Also ich nicht ;-) (und sogar in Farbe!)


Morgen heißt es dann endlich: Auf zum Fuji-san!
Bis dann - ihr hört von mir :-)